Übersetzung von Untersuchungsbefunden: Magnetresonanz- oder Kernspintomographie

5. November 2018

Ein MagnetresonanztomographIm ersten Teil unser­er Blog-Rei­he zur Über­set­zung von Unter­suchungs­be­fun­den befassten wir uns mit der Com­put­er­to­mo­gra­phie. Im zweit­en Teil wid­men wir uns nun der Mag­ne­tres­o­nanzther­a­pie. Auch Befunde dieser Art machen einen Großteil der Über­set­zun­gen von medi­zinis­chen Über­set­zun­gen aus.

Die Mag­ne­tres­o­nanz- oder Kern­spin­to­mo­gra­phie (kurz MRT) ist ein com­put­ergestütztes bildgeben­des Ver­fahren, das im Gegen­satz zu CT eine bessere Darstel­lung der feinen Struk­turen bietet. Das Ver­fahren basiert auf den Prinzip­i­en der Kern­spin­res­o­nanz, wobei der Kör­p­er kein­er Strahlen­be­las­tung aus­ge­set­zt wird. Die Schnit­tbilder der inneren Organe in jed­er gewün­scht­en Kör­perebene wer­den mit Hil­fe eines starken Mag­net­feldes erzeugt. Gesendete Radiow­ellen bee­in­flussen die pos­i­tiv gelade­nen Kerne der Wasser­stoffatome, auch Pro­to­nen genan­nt, die in den Wasser­molekülen enthal­ten sind. Im Laufe der Unter­suchung geben sie die aufgenommene Energie wieder ab, die von dem Com­put­er gemessen und in Schnit­tbilder umge­set­zt wird. Das Ver­fahren beruht auf dem unter­schiedlichen Wasserge­halt in ver­schiede­nen Struk­turen, die darüber hin­aus ver­schiedene chemis­che Bindun­gen aufweisen. Dadurch lassen sie sich gut dif­feren­zieren.

Die angewen­dete elek­tro­mag­netis­che Strahlung fügt dem Kör­p­er keinen Schaden zu. Eine bessere Kon­trastierung und eine erhöhte diag­nos­tis­che Entschei­dungskraft ermöglichen die mag­netis­chen Kon­trast­mit­tel. Diese wer­den in der Regel intra­venös verabre­icht. Manche Patien­ten kön­nen auf diese allerd­ings aller­gisch reagieren, was zum Glück aber nur sel­ten vorkommt.

Die Kern­spin­to­mo­gra­phie hil­ft nicht nur ver­schiedene Krankheit­en festzustellen (oder auszuschließen), son­dern auch deren Ver­lauf zu ver­fol­gen und die Ther­a­piewirkung einzuschätzen. Das bezieht sich vor allen auf Tumor­erkrankun­gen. Die Kern­spin­to­mo­gra­phie lässt einen Tumorver­dacht auss­chließen bzw. bestäti­gen, den Tumor präzise lokalisieren und eventuell vorhan­dene Metas­tasen aus­find­ig machen.

Wasser­halti­gen Struk­turen wie Gehirn, Rück­en­mark, Blut­ge­fäße, Gelenke, Muskel sowie die inneren Organe des Tho­rax und des Bauchraums lassen sich sehr gut abbilden und beurteilen, schlecht dage­gen die lufthaltige Lunge und Knochen.

Die Unter­suchungszeit ist länger als beim MRT und dauert in der Regel 15–20 Minuten. Der Patient darf sich während der Unter­suchung nicht bewe­gen. Der Aufen­thalt in der engen Unter­suchungsröhre und die vom Mag­net­feld erzeugten laut­en Klopfgeräusche wer­den von den Patien­ten oft als unan­genehm emp­fun­den (die Patien­ten tra­gen während der Unter­suchung einen Gehörschutz). Met­al­limplan­tate und alte Herz­schrittmach­er stellen eine Gegenindika­tion für die Unter­suchung dar, weil diese sich im Mag­net­feld stark erwär­men.

Die Kern­spin­to­mo­gra­phie ist die Unter­suchungsmeth­ode der ersten Wahl bei manchen Fragestel­lun­gen, die wed­er durch eine herkömm­liche Rönt­ge­nauf­nahme noch durch eine Com­put­er­to­mo­gra­phie beant­wortet wer­den kön­nen. Sie ist heutzu­tage aus der medi­zinis­chen Diag­nos­tik nicht mehr wegzu­denken.